User:Ulamm/DE:Mappers, evaluators and feedback

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EN:Mappers, evaluators and feedback

Erfassungsgenauigkeit offenlegen

Professionelle Landkartenverlage, kommerzielle wie amtliche, haben eine Redaktion, die dafür sorgt, dass alle Karten einer Serie denselben Standard haben.

In einem Opensourceprojekt ist ein derartiger gleichmäßiger Standard unmöglich, selbst wenn alle Teilnehmer ihr Bestes tun.

Aus diesem Grunde braucht in OpenStreetMap jeder Parameter mindestens drei Werte, außer „liegt vor“ und „liegt nicht vor“ gibt es „(noch) nicht untersucht“. Letzteres ist meistens durch Fehlen des Tags ausgedrückt. Wichtig ist, dass jeder einzelne Mapper nicht nur festhält, wo er eine Eigenschaft gefunden hat, nach der er gesucht hat, sondern auch, wenn er sie nicht dort gefunden hat, obwohl sie durchaus zu erwarten gewesen wäre. In ähnlicher Weise ist es eine vermeidbare Ungenauigkeit, Dinge die an einer Straßenseite oder auch an beiden vorlichen können, mit *=yes zu notieren, obwohl man weiß, ob sie beidseitig vorliegen, oder auf welcher Seite. Bei solchen Dingen sollte *=yes nur eintragen, wer nicht genau weiß, auf welcher Seite oder ob beidseitig.

Zugegebenermaßen garantiert dieses Prinzip keine perfekte Offenlegung der Dukumentationsgenauigkeit: Der Nutzer der Information kann zwar lesen, was bei welcher Straße berücksichtigt wurde und was nicht, aber er sieht nicht, ob zwischen den eingetragenen Straßen eine vergessen wurde. Er kann auch nicht sehen, ob ein Mapper fantasiert hat.

Feedback

In Diskussionen wird immer wieder die eine oder andere Art der Dokumentation als „tagging for the renderer“ oder „tagging for the router“ verurteilt.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass dieser Gebrauch der Redewendungen eigentlich nur den den Missbrauch von Tags bezeichnet, also die falsche Deklaration von Objekten oder Eigenschaften mit dem Ziel,

  • deren Darstellung in Karten zu erzwingen, in denen sie nach dem Programm des Renderers nicht erscheinen sollen, oder die Berücksichtigung in Routern, die sie eigentlich nicht beachten sollen.
  • sie in Karten zu verbergen, die sie nach dem Programm des Renderers darstellen sollen, oder die Verwertung in Routern zu verhindern, die sie eigentlich berücksichtigen sollen.

Derartigen Missbrauch ausgenommen, sind Daten umso besser dokumentiert, je besser sie von der Auswertungsprogrammen erkannt werden.

Alle Teilnehmer von OpenStreetMap (nach der Newspeak-Manier der Wikipedia „User“=„Benutzer“) machen bei einem großen kooperativen Veröffentlichungsprojekt mit. Die von Tausenden von Mappern zusammengetragenen Daten nutzen niemandem, wenn die Einträge nicht von Renderern und Routern verstanden werden. Und die Renderer und Navigationsprogramme können ihren Zweck nicht erfüllen, wenn sie die Einträge nicht verstehen.

Wie bei jedem Zusammenwirken vieler Beteiligter kann die Funktionalität von OpenStreetMap nicht ohne Feedback aufrecht erhalten und verbessert werden. Für alle Mapper wie für die Programmierer und Betreiber der AUswertungeprogramme gilt: Es reicht nicht aus, passiv auf Feedback zu warten. Wir müssen es suchen und wir müssen es geben:

Feedback zu suchen bedeutet für die Mapper: „Achte darauf, ob deine Einträge von Renderern und Routern verstanden werden!“ Und für die Programmierer bedeutet es: „Überprüfe und beobachte, ob dein Programm die Informationen, die es verwerten und verbreiten soll, auch findet!“ Das ist kein Verbot, Informationen in die Datenbank einzutragen, die noch nicht weiterverwendet werden, zu deren Auswertung sich vielleicht noch niemand Gedanken gemacht hat. Andererseits sollte der einzelne Mapper nichts eintragen ohne eine Idee, wofür sein Eintrag gut sein könnte.

Feedback zu geben bedeutet für die Mapper, Kontakt zum Programmierer eines Renderers oder Routers zu suchen, wenn dieser seine Einträge nich versteht. Und für die Programmierer bedeutet es, sich mit den Anleitungsseiten im Wiki zu befassen und dort Korrekturen anzumahnen oder selber durchzuführen.

Größere Genauigkeit ist kein Fehler

  • Natürlich haben detaillierte und weniger detaillierte Einträge gleichermaßen inhaltlich korrekt zu sein.
  • Natürlich liegt es in der Entscheidungsfreiheit jedes einzelnen Mappers, wieviel Zeit und Mühe er aufwendet, die Informationen, die ihm wichtig sind, zu eruieren und einzutragen. Daher beinhaltet jede Datenerfassung notwendigerweise ein gewisses Maß an Auswahl und Generalisierung.
  • Natürlich ist etwas Information, sofern nicht realitätsentstellend ausgewählt, besser als gar keine Information.
  • Aber kein Mapper darf sich herausnehmen, die Genauigkeit einer Dokumentation auf das zu begrenzen, was ihn ihn persönlich interessiert.
  • Manche Mapper suchen nur eine einfache Navigationshilfe oder eine grob orientierende Darstellung des Straßennetzes. Andere Mapper möchten die Verkehrsinfrastruktur mit allen Details sichtbar machen, ebenso Siedlungsstrukturen, Bodennutzung, Biotope, Gewässer und Bodenrelief. Auf diese Weise kann sich OSM unter anderem zum Feedback für Verwaltungen eignen und als Informationsbasis für politische Diskussionen.

Aufgabe der Mapper ist, Daten zusammenzutragen, inhaltlich korrekt und so, dass die Genauigkeit der Recherche nachvollziehbar ist (s. o.). Das umfasst Informationen die schon systematisch ausgewertet werden ebenso wie solche, für die noch kein Verwertungsmodus entwickelt worden ist.

Auswahl und Generalisierung sind grundsätzlich Aufgabe der Auswertungsprogramme. Je besser diese Programme arbeiten, desto größer ist nicht nur der Nutzen für die Anwender, sondern auch das Feedback für die Mapper.

Das führt zurück auf einen Aspekt des vorigen Textabschnitts: Wenn genaue Informationen deinen bevorzugter Renderer oder Router durcheinanderbringen, sollst du nicht diese Informationen löschen, sondern auf eine Verbesserung des Auswertungsprogramms drängen.

Und es impliziert eine Gemeinschaftsaufgabe der OSM-Community: OSM umfasst Daten aus aller Welt. Daher sollten auch die wichtigsten Auswertungsprogramme Daten aus aller Welt sichtbar machen oder in anderer Weise verarbeiten können. Das funktioniert nicht, wenn jeder Mapper sich in OSM seinen eigenen Sandkasten einrichtet. Die Gemeinschaft muss Standardwerkzeuge erarbeiten, mit denen sich Sachverhalte unmissverständlich dokumentieren lassen. Diese Werkzeuge müssen auch dann international zu gebrauchen sein, wenn sie im einen oder anderen Land überhaupt nicht gebraucht werden. Der versuchsweise örtliche Einsatz neuer Tags steht dazu nicht im Widerspruch, ist eher sogar notwendig zur Entwicklung brauchbarer internationaler Standards. Siehe auch den Artikel Any tags you like.