DE:Straßenschlüssel
Straßenverzeichnisse
Zur Erfassung und zum Vergleich der Vollständigkeit von OSM-Daten gibt es verschiedene Quellen. Typische Straßenverzeichnisse lassen sich ableiten aus Stadtplänen, aus offiziellen Angaben wie Katasterverzeichnissen oder Einwohnermeldedaten, aus Telefonbüchern oder anderen Adressverzeichnissen.
Beispielsweisen gibt es für Deutschland käuflich die Hauskoordinaten bei den Landesvermessungsämtern zu erwerben, mit denen jedes Gebäude und die zugehörige Straße markiert ist.
Wertsachenkodierung
Seit mehr als zehn Jahren gibt es ein etabliertes Verfahren zur Wertsachenkodierung, mit dem die Adresse verschlüsselt und dann in geeigneter Form auf einem Wertgegenstand angebracht werden kann. Die Polizei kennt und empfiehlt dieses Verfahren und kann damit Fund- oder Hehlerware unmittelbar dem Eigentümer zurückgeben. Dieser EIN-Code (Eigentümer-Identifizierungs-Nummer) wird zusammengesetzt aus dem Fahrzeugkennzeichen des Kreises, einer bis zu dreistelligen Nummer für die Gemeinde, einer fünfstelligen Schlüsselnummer für die Straße, einer dreistelligen Hausnummer und zweistelligen Initialen, evtl. ergänzt um eine zweistellige Jahreszahl. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) verwendet dieses Verfahren, in Kooperation mit der Polizei, zur Fahrradkodierung, um den EIN-Code in Fahrradrahmen einzugravieren.
Der ADFC hat einen Code-Generator ins Netz gestellt, mit dem jederzeit und weitgehend flächendeckend der Code für jede deutsche Anschrift ermittelt werden kann. Diese Daten basieren auf Daten aus den Bundesländern, Katasterämtern, Einwohnermeldeämtern, Polizei oder den Gemeinden selbst. Sie enthalten vor allem alle bewohnten Straßen, je nach Bundesland und Gemeinde aber auch kleinere Wege, S-Bahn-Stationen, Regenüberlaufbecken usw. Diese offiziellen Straßenschlüssel werden ebenso auch für offzielle Aufgaben verwendet: Wahlkreiseinteilung, Statistik, Unfallerfassung usw.
OpenGeoDB
Durch derartige Straßenverzeichnisse, die vor allem alle bewohnten Gemeindestraßen enthalten, ist ein Abgleich zu den OSM-Daten möglich. Einerseits lassen sich damit Schreibfehler erkennen und korrigieren. Andererseits lässt sich damit eine Abschätzung über die Vollständigkeit entsprechender OSM-Daten ableiten. Dies betrifft grundsätzlich erst einmal jene bewohnten Gemeindestraßen. Kreis-, Bundesstraßen oder Autobahnen fallen ebenso wenig in die Zuständigkeit der Gemeinde wie Eisenbahnen oder viele andere tag-würdige Einträge in der OSM.
User:traut hat begonnen, für einzelne Bundesländer einen Vergleich von OSM-Daten und Straßenschlüssel durchzuführen. Als erster Schritt wird dabei jede Straße der nächstgelegenen Gemeinde zugeordnet, in der ein solcher Straßenname existiert. Verwendung finden hier die Koordinaten aus der OpenGeoDB. Typische Fehlermöglichkeiten sind hier gleichlautende Straßennamen in benachbarten Gemeinden. Verstärkt tritt diese Problematik in Erscheinung bei Ortsteilen, die am Rand einer Gemeinde, näher zur Nachbargemeinde liegen oder wenn die opengeodb-Koordinaten selbst noch nicht hinreichend genau sind.