DE:Open Data License/Background

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Traditionell haben Lizenzen hauptsächlich den Zweck, den Wert von Wirtschaftsgütern zu schützen, um sie verkaufen zu können. Mit dem Aufkommen der Internets entstand Interesse an freigiebigeren Lizenzen, die darauf beruhen, dass Werke unter bestimmten Bedingungen frei weitergegeben werden können. Besonders wichtig war dabei die Verpflichtung, anzugeben, woher man den jeweiligen Gegenstand hat (Quellenangabe, attribution), und die Verpflichtung, alle Verbesserungen/Änderungen wieder unter derselben Lizenz zur Verfügung zu stellen. Open-Source-Projekte standen vor ähnlichen Fragen wie OpenStreetMap; der Debian-Gesellschaftsvertrag und die DFSG and Software License FAQ enthalten nützliche Informationen zu diesen Fragen.

2001 wurde Creative Commons gegründet und schuf auf der Grundlage dieser Prinzipien eine Serie von populären Lizenzen für Kunstwerke. Bei der Gründung von OpenStreetMap im Jahr 2004 wurde eine dieser Lizenzen ausgewählt. In der Folge wurde klar, dass die gewählte Lizenz für ein Projekt wie OpenStreetMap nicht besonders geeignet ist, und die Diskussion über mögliche andere Lizenzen begann. In diesem Artikel bei opengeodata.org (deutsche Übersetzung) sind die Gründe für die Lizenzänderung zusammengefasst. Unabhängig davon wurde 2006 eine Foundation (Stiftung) gegründet, um für die Community handeln zu können, wo eine rechtliche Struktur erforderlich ist.

Auf der Konferenz State Of The Map 2007 in Manchester wurde eine Podiumsdiskussion zur Lizenz abgehalten und die Foundation beauftragt, eine neue Lizenz zu entwickeln. Die Foundation kam zu dem Ergebnis, dass die Lizenz weiterhin auf der Weitergabe unter gleichen Bedingungen (share alike) beruhen (also nicht zur Gemeinfreiheit/public domain wechseln) soll, und dass statt einer OpenStreetMap-spezifischen Lizenz eine allgemeine Lizenz für offene Daten entstehen sollte. Seit dieser Konferenz ging es mit der neuen Lizenz aus einer Reihe von Gründen nur langsam voran:

  • Die Foundation versuchte eine Share-Alike-Lizenz für Daten zu schaffen, die auf der ganzen Welt gültig sein sollte, und betrat damit Neuland
  • Es gab in der Community kontroverse Diskussionen darüber, ob eine neue Lizenz nötig sei, wie sie aussehen sollte (share alike/PD, usw.) und wie der Entscheidungsprozess aussehen sollte.
  • Es gab unterschiedliche Ansichten zur Interpretation der gegenwärtigen Lizenz und zur Anwendbarkeit von Schutzrechten auf Geodaten.
  • Die Frage war offen, wer der Lizenztext ändern darf, und bis zu welchem Grad der Lizenztext ohne Rückfrage an alle einzelnen Teilnehmer geändert werden darf.
  • Zeitmangel bei den Beteiligten, die sich überwiegend in ihrer Freizeit um diese Frage kümmerten, spielte auch eine Rolle (eine Diskussion auf der Konferenz State Of The Map 2008 in Limerick musste wegen beruflicher Verpflichtungen des Autors der Lizenz abgesagt werden).
  • Eine Reihe von Teilnehmern argumentierten für eine Public-Domain-Lizenz für das Projekt und für eine Public Domain Map und gründeten im Oktober 2008 eine Mailing-Liste, um diese Frage zu diskutieren.
  • Gleichzeitig warb Creative Commons für eine alternative Lösung, ihre Open Access Data[1] Lizenz, die auf eine Public-Domain-Lizenz mit Urheberpersönlichkeitsrechten hinauslief.

Jordan Hacher und andere bei OpenDataCommons hatten schon längere Zeit an einer Lizenz für offene Daten gearbeitet; seit Anfang 2007 gab es Diskussionen zwischen OSM und Jordan. Nach der Klärung verschiedener Probleme wurde ein Plan vorgeschlagen, und Ende 2008/Anfang 2009 wurden die juristischen der Details ausgearbeitet. Am 27. Februar 2009 wurde ein Vorschlag für die Lizenz für eine einmonatige Diskussionsperiode veröffentlicht.