DE:User:Tirkon/ODbL-License: How to avoid Trash Mapping

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Die ODbL-Lizenz: Das Mappen für den Mülltonne und wie man es umgeht

Achtung: Dieser Artikel befindet sich im Userbereich von Tirkon und nicht im allgemeinen Artikelraum des OSM-Wikis. Er befindet sich in der Erstellungsphase. Aussagen können daher inhaltlich falsch sein und sich ändern. Sie geben das wider, was bisher zum Thema in Erfahrung gebracht werden konnte. Der Artikel wartet auf weitere Infos. Hauptintention des Artikels ist es, Mapper vor nutzloser Arbeit an der Karte zu bewahren. Ein Diskussionsthread im Forum während der Erstellungsphase befindet sich hier und - wie bei jedem Wiki-Artikel - auf dessen Diskussionseite.

OSM wechselt seine Lizenz am 01. April 2012 von CC-by-SA zu OdBL. Dieser Artikel macht deutlich, warum auch zukünftige Verbesserungen an der Karte von einer Löschung bedroht sein können und versucht, Tipps zur Umschiffung der Klippen zu geben. Weitergehende Infos zu Lizenzwechsel gibt es in diesem Video.

Verbesserungen an existierenden Objekten können löschgefährdet sein

Die Schattenseite der Lizenzumstellung: Mappen für die Mülltonne

OSM wechselt seine Linzenz von CC-by-SA zu OdBL. Im Zuge dieser Umstellung gehen die Inhalte verloren, die von Mappern erbracht wurden, die der neuen Lizenz nicht zustimmen. Diese Tatsache ist den meisten OSMlern inzwischen bewusst. Was aber vielen nicht klar ist, ist die Tatsache, dass hierauf basierende Verbesserungen ebenso löschgefährdet sind. Das gilt sowohl für Mappings in der Vergangenheit aber insbesondere auch für zukünftige. Im Klartext heißt das, dass jedes zukünftige Verbessern eines existierenden Objekts ein Mappen für die Mülltonne sein kann. Der problematischste Fall ist gegeben, wenn ein Nichtzustimmer der Erstverfasser eines Objektes war. Dann wird dieses Objekt mit hoher Wahrscheinlichkeit gelöscht und mit ihm alle verbessernden Edits aus der Vergangenheit und auch in der Zukunft gelöscht. Wenn ein Nichtzustimmer ein Objekt verbessert hat, sind die nachfolgenden darauf basierenden Edits löschgefährdet. Auch das gilt für Edits in Vergangenheit und Zukunft. Dabei gilt: Fast alles kann aber nichts muss.

Beispiel: OSM Wege

Die oben genannten Merkmale gelten für Wege und deren Knoten gleichermaßen und für jeden von diesen getrennt. Es kann also ein Weg existieren, in dessen Historie keine Änderung zu finden ist. Dennoch kann jeder seiner Knoten sich ändern - und zwar sowohl bezogen auf Ort und Tagging. Das heißt, der Weg kann sich zuvor am anderen Ende der Welt befunden haben, obwohl in der Historie des Weges nur der Eintrag des Erstverfassers und keine weiteren Edits verzeichnet sind. Die Änderungen finden sich dann in der Historie jedes einzelnen Knotens. Wenn dann zudem der Weg editiert wurde, kann eine Straße in Deutschland zuvor theoretisch ein Haus in Amerika gewesen sein. Falls diese Edits von einem Nichtzustimmer verfasst wurden, würde aus der Straße in Deutschland auch dann wieder das ursprüngliche Haus in Amerika werden - und zwar auch dann, wenn nachfolgende Mapper die Lage der Straße korrigiert haben. Solch ein Extremfall wird in der Praxis nicht auftreten, macht aber deutlich, worum es hier geht.

Wenig strittig ist, dass bei der Lizenzbereinigung neben den Löschungen der Nichtzustimmerbeiträge auch Folgebeiträge von Zustimmern gelöscht werden können. Es gibt sich verfestigende Tendenzen aber noch kein durchformuliertes Regelwerk.

Beispielhaft wären folgende Szenarien für eine Straße bei der Lizenzbereinigung denkbar:

  • Die komplette Straße verschwindet mitsamt all ihren getätigten Verbesserungen.
  • Die Straße verschwindet aber deren Knoten bleiben.
  • Einzelne Knoten oder die gesamte Straße werden wieder an einen falschen Ort zurückgeschoben.
  • Einzelne Knoten verschwinden.
  • Im Falle einer vorausgegangenen Vereinigung mit anderen Wegen verbleibt nur ein freischwebendes unangebundenes Teilstück.
  • Der Name der Straße ändert sich.
  • Die Straße wird zum Radweg.
  • Verbesserungen im Tagging verschwinden.

In ungünstigen Fällen könnte ein Straßennetz an einem Brennpunkt nach der Lizenzbereinigung ein System aus nichtverbundenen Fetzen mit falschen Taggings und Namen an falschen Orten sein. Diese Gefahr besteht insbesondere in der Nähe von Hauptverkehrstraßen. Denn diese wurden in der Regel in den Anfängen von OSM eingebracht. Man zeichnete damals mit rudimentären Editoren und Anleitungen auf einer vollkommen weißen Fläche auf zig Kilometer nur wenige Punkte an grob geschätzter Stelle ein. Ein starkes Anzeichen für eine solche Altstraße ist gegeben, wenn irgendwo verstreut im Verlauf von zig Kilometer langen Hauptstraßen der Autor "UNKNOWN" an einem Knoten auftaucht.

Nochmals: Sofern ein oder mehrere Nichtzustimmer im Spiel waren, sind diese Szenarien auch dann möglich, wenn von heute gesehen in der Zukunft verbessert wird.

Relationen

Noch schlimmer dürfte die Sache bei Relationen ausfallen. Diese bestehen aus vielen anderen Objekten. Gerade bei langen Routen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese beim Lizenzwechsel massiv beschädigt werden.

Wege aus der Krise

Was kann man tun, damit man nicht für die Mülltonne mappt? Es gibt eine einfache und eine schwierige Methode. Erstere schützt sicher davor, dass die zukünftigen Edits für die Mülltonne sind. Sie stellt aber nicht sicher, dass die Karte in ihren jetzigen Form bei der Lizenzbereinigung erhalten bleibt. Das leistet nur die schwierige Methode.

Die einfache Methode

  • Kurzfassung: Mappe in Zukunft nur noch neue Gebäude und fasse nichts Existierendes an.

Es gibt bisher kein Instrument, mit dem man sicher feststellen kann, ob man für die Mülltonne mappt. Beim Korrigieren existierender Objekte ist diese Gefahr gegeben. Daher ist es der einfachste Weg, bis zum Lizenzwechsel möglichst keine existierenden Objekte anzufassen und nur vollkommen neue Objekte zu erstellen. Beispielsweise sind außerhalb von Metropolen nur wenig Gebäude gemappt. Insbesondere mit Hilfe der Luftbilder von Aerowest aber auch denen von Bing könnte man sich für die nächste Zeit auf das Häusermappen verlegen. Dies hilft auch dann, wenn beim Lizenzwechsel Straßen auf eine frühere falsche Linienführung zurückversetzt werden oder ganz verschwinden. Die leere Gasse zwischen den Häusern ist dann gut erkennbar.

  • Wenn neue Straßen eingezeichnet werden, sollten diese nicht an einen existierenden Punkt einer bestehenden Straße angedockt werden. Besser ist es, man erzeugt auf der existierenden Straße einen neuen Punkt.
  • Komplettiert keine längeren Routenrelationen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass diese nach der Lizenzumstellung wiederum nicht komplett sind.
  • Macht keine 100% Vollständigkeitsprüfung innerhalb von Orten bezüglich eines Tags oder Objekten, wie:
    • Sind alle Straßen / Briefkästen / ÖPNV Linien vorhanden.
    • Sind alle Straßen mit dem maxspeed / width / surface oder sonstigen Tags ausgestattet.
  • Diese Vollständigkeitsprüfungen müssen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach dem Lizenzwechsel noch einmal getan werden.

Die schwierige Methode

Die schwierige Methode stellt darauf ab, dass die existierende Karte so verändert wird, dass sie beim Lizenzwechsel keine Verluste erleidet. Sie hat den weiteren Vorteil, dass nach Anwendung auf ein Parzelle diese wieder ohne die Gefahr des Mülltonnenmappings bearbeitet werden kann. Dass die Methode schwierig ist, wird klar, wenn man die Beschreibung bis zu Ende gelesen und verstanden hat. Auf keinen Fall sollte man zuvor mit dem Probieren beginnen.

Die beste Reparatur ist diejenige, die nicht vorgenommen werden muss. Zunächst sollte daher versucht werden, insbesondere diejenigen zu erreichen, die schon länger nicht im Projekt aktiv sind und möglicherweise von daher der Lizenz noch nicht zugestimmt haben. Danach sollte man einen längeren, angemessenen Zeitraum warten. Einzelheiten dazu finden sich hier. Wenn einige User nicht mehr erreicht werden können, kann bei den betroffenen Elementen eine vorbeugende Reparatur vorgenommen werden, um Lizenzbereinigungsverluste zu vermeiden. Bei denjenigen Inhalten, die von der expliziten Ablehnern erstellt wurden empfiehlt die Licence Working Group, die innerhalb der OSM-Foundation für die Lizenzumstellung verantwortlich ist, diese Inhalte zu ersetzen. [1]

Allerdings gibt es bisher kein Instrument, mit dem man sicher feststellen kann, ob man für die Mülltonne mappt. Zumindest zum Erkennen der einfachen Fälle gibt es für JOSM das JOSM/Plugins/LicenseChange und für den Online-Editor Potlatch2 unter "Options" den Punkt "Show licence status". In beiden Fällen werden sowohl für Wege als auch für Knoten durch gelbe, ornge oder rote Umrandung bzw. Kreise alle gefährdeten Objekte angezeigt. Ist also ein Weg nicht umrandet, sondern nur dessen Knoten, kann beispielsweise dennoch eine Verschiebung des Weges am eine vollkommen andere Stelle drohen.

  • Rot - Datenverlust: Objekt von Nicht-Zustimmer erstellt.
  • Orange - Datenreduktion: Objekt von Zustimmer erstellt, aber von Nicht-Zustimmer geändert. In diesem Falle gehen nur Teilinformationen verloren.
  • Gelb - Datenreduktion: Wie orange. Die Datenverluste werden als harmlos angesehen - Remapping nicht erforderlich.
  • Grün - Objekte, die eigentlich rot/orange/gelb markiert würden, aber mit dem Tag odbl=clean als relizensierbar gekennzeichnet wurden.

Die Visualisierung zeigt aber nur einfache "Bedrohungen" an. Ist beispielsweise ein Weg geteilt worden, so wird eines der beiden Hälften (das neu erzeugte Objekt) als fehlerfrei angezeigt. In Wirklichkeit ist es aber nichts anderes, als eine Kopie der alten Weghälfte. Wenn so etwas also bei der Lizenzbereinigung zurückgestellt wird, könnte der als ungefährdet gekennzeichnete Weg dennoch gelöscht werden. Eine letzte Sicherheit gibt also auch die Visualisierung derzeit nicht. Die Regeln für die komplizierten Fälle sind leider noch nicht verfasst. Insofern kann es solch ein Tool auch nicht geben.

Die einzige technische Methode, einen OSM-Weg vor der Veränderung oder Löschung bei der Lizenzbereinigung zu schützen, ist es, ihn zu löschen und neu zu mappen. Man beachte dabei, dass auch einzelne Knoten eines Weges markiert sein können, für die das gleiche gilt. Alternativ kann man auch hier den kompletten Weg löschen und neu mappen. Dabei ist es verboten, sich auf die alten Daten zu stützen - genauso wenig, wie man nicht aus fremden Karten kopieren darf. Insbesondere ein Copy and Paste ist nicht zulässig. Man muss also auf die üblichen eigenen Ermittlungen, Ortskenntnisse, GPX Tracks oder auf Luftbilder zurückgreifen.

Bei der Methode des Neumappens werden Relationen unbrauchbar, welche betroffene Knoten oder Wege beinhalten. Daher muss man sich vor jeglichem Löschen eines Weges oder Punktes davon überzeugen, dass diese nicht zu einer Relation gehören. Ansonsten muss man zunächst die detaillierte Struktur der Relation und ihre mögliche Verwicklung in Elternrelationen studieren und notieren. Die neuen Wege müssen in diese Relation aufgenommen und die alten Rollen und Reihenfolgen wiederhergestellt werden. Letzteres ist mit Potlatch nicht möglich, weil er es nicht einmal anzeigt.

Es ist wichtig, dass in der Regel hierzu die alte Relation genutzt und keine neue angelegt wird. Ansonsten werden deren Elternrelationen ebenfalls zerstört. Nur in dem Falle, wo die Relation von einem Nichtzustimmer erzeugt wurde, muss eine neue Relation erstellt werden und in vorhandene Elternrelationen aufgenommen werden, was wiederum mit Potlatch nicht möglich ist. Das Analoge gilt für Elternrelationen. Außerdem müssen alle Verweise im Openstreetmap Wiki auf die neue Ersatz-Relationen umgestellt werden. Hierzu sucht man im Wiki mit der Suchfunktion nach der ID/Nummer der alten Relation, vergewissert sich, dass man tatsächlich eine Relation (und keinen Weg oder Knoten) gefunden hat und ersetzt jedes Auftreten der alten ID/Nummer durch die neue.

Schwierig wird das Ersetzen von Routen-Relationen (nicht deren Mitglieder), die sehr lang sind, wie beispielsweise Autobahnen. Solch ein Ersatz sollte möglichst von einem einzigen User über die gesamte Länge durchgeführt werden, der dann die Autobahn in ihrer Gesamtlänge kennen müsste. Beteiligen sich mehrere unkoordinierte User daran, besteht die Gefahr, dass hier unnütz mehrfache Ersetzungen vorgenommen werden. Im Zweifelsfalle könnte hier überlegt werden, den Lizenzbereinigungsprozess einfach abzuwarten.

Aufgrund seiner zahlreichen Analysefeatures empfehle ich für diese Aufgabe JOSM.

Diese Methode ist eine rein technisch zielgeführte. Sie birgt aber auch Risiken. Beispielsweise zerstört man Material, das weiterhin unter der alten Lizenz gültig bleibt. User mit Forkabsichten könnten also gut beraten sein, schon den jetzigen Status zu sichern.

Tipps zur Durchführung

todo

Hier sind diejenigen gefragt, die schon vorbeugende Lizenz-Reparaturen durchgeführt haben. Auch die "Teufel" an Tastatur und Maus könnten hier helfen. Möglicherweise erstellen diese ein kleines Video. Hierzu kann man dieses auf dem einzigen freien Multimedia Portal Wikicommons hochladen. Von dort lässt es sich direkt hier einbinden - wie auch die Bilder im Artikel direkt von dort eingebunden sind.

Einzelnachweise

Weblinks


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