DE:Key:mtb:scale

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Public-images-osm logo.svg mtb:scale
S4.jpg
Beschreibung
Beschreibt die Schwierigkeit der Befahrung eines Weges mit dem Mountainbike. Beschreibung auf dieser Wikiseite bearbeiten Beschreibung im zugehörigen Datenelement bearbeiten
Gruppe: Eigenschaften
Für diese Elemente
kann auf Punkte angewendet werdenkann auf Linien angewendet werdensollte nicht auf Flächen angewendet werdensollte nicht auf Relationen angewendet werden (außer Multipolygon-Relationen)
Sinnvolle Kombinationen
Status: akzeptiertPage for proposal
Hauptartikel: Mountainbike

Ein Klassifizierungsschema, um den Schwierigkeitsgrad von Wegen für das Mountainbiken zu erfassen unabahängig vom legalen Status der Befahrbarkeit. Es geht rein um die Schwiergikeit. Da es einen Unterschied macht, ob der Weg bergab (downhill) oder bergauf (uphill) befahren wird, muss dies - soweit der Weg nicht in der Ebene verläuft - separat voneinander erfasst werden.

Verwendung bei

Wie kartieren?

Der Hauptschlüssel, der verwendet werden sollte, ist mtb:scale=0 bis 6. Er sollte verwendet werden, um den Schwierigkeitsgrad eines Trails zu klassifizieren, der mehr oder weniger horizontal ist (keine Steigung) oder zum Bergabfahren benutzt wird. Zusätzlich kann der Benutzer den Schlüssel mtb:scale:uphill=0 bis 5 verwenden, wenn es notwendig erscheint. Das sollte dann gemacht werden, wenn die allgemeine Einteilung mit mtb:scale nicht ausreichend für jemanden ist, der die Karte mit Höhenlinien betrachtet, um zu erfahren ob es besser ist, bzw. wie einfach / wie schwierig es ist, einen Weg bergauf (uphill) mit dem Mountainbike zu benutzen.

Durch anhängen von "+" oder "-" kann eine noch feinere Differenzierung vorgenommen werden. Etwa mtb:scale=1+ für Wege am oberen Schwierigkeitsgrad von 1, aber noch nicht mtb:scale 2.

Nicht alle Einzelkriterien müssen erfüllt werden um eine Passage einem gewissen S-Grad zuzuordnen. Ein Singletrail hat in der Regel abschnittsweise durchaus unterschiedliche Schwierigkeiten. Klassifiziert werden sollte die Schwierigkeit über längere einheitlich schwierige Wegstücke, einzelne Schlüsselstellen (wenn das Bike dort tragbar bleibt) können auch schwieriger sein.

Schlüsselstellen bzw besonders schwierige Einzelstellen

Es macht keinen Sinn einen Weg, der recht leicht ist, aber 2-3 sehr schwere Stellen hat, generell mit der hohen Schwierigkeit zu taggen. Besser taggt man daher besonders schwierige Stellen als Node. Dazu am Weg den Node mit mtb:scale=0-6 kennzeichnen.

mtb:scale=0-6

Die Skala, die hauptsächlich verwendet wird.

Schlüssel Beschreibung Maximales Gefälle STS Äquivalent Beispielbild
mtb:scale=0 S0 beschreibt einen Weg, welcher keine besonderen Schwierigkeiten aufweist. Dies sind meistens flüssige Wald- und Wiesenwege auf griffigen Naturböden oder verfestigter Schotter. Stufen, Felsen oder Wurzelpassagen sind nicht zu erwarten. Das Gefälle des Weges ist leicht bis mäßig, die Kurven sind weitläufig.

Auch ohne besondere Fahrtechniken sind Wege mit S0 zu bewältigen und einfach bergauf (uphill) zu fahren.

  • Wegbeschaffenheit: fester und griffiger Untergrund
  • Hindernisse: keine Hindernisse
  • Gefälle: leicht bis mäßig
  • Kurven: weit
  • Fahrtechnik: kein besonderes fahrtechnisches Können nötig

Wie auch bei den anderen Werten, kann mit mtb:scale=0- (sehr einfacher 0er) bzw mtb:scale=0+ (schwerer 0er), eine noch feinere Differenzierung vorgenommen werden.

- S0 S0.jpg
mtb:scale=1 Auf einem mit S1 beschriebenen Weg muss man bereits kleinere Hindernisse wie flache Wurzeln und kleine Steine erwarten. Sehr häufig sind vereinzelte Wasserrinnen und Erosionsschäden Grund für den erhöhten Schwierigkeitsgrad; der Untergrund kann teilweise auch nicht verfestigt sein. Das Gefälle beträgt maximal 40% bzw. 22°. Spitzkehren sind nicht zu erwarten.

Ab S1 werden fahrtechnische Grundkenntnisse und ständige Aufmerksamkeit benötigt. Anspruchsvollere Passagen erfordern dosiertes Bremsen und Körperverlagerung. Es sollte grundsätzlich im Stehen gefahren werden. Hindernisse können überrollt werden. Schwierig bergauf (uphill) zu fahren.

  • Wegbeschaffenheit: loserer Untergrund möglich, kleine Wurzeln und Steine
  • Hindernisse: kleine Hindernisse, Wasserrinnen, Erosionsschäden
  • max. Gefälle: < 40%
  • Kurven: eng
  • Fahrtechnik: fahrtechnische Grundkenntnisse nötig, Hindernisse können überrollt werden
<40% S1 S1.jpg
mtb:scale=2 Im Schwierigkeitsgrad 2 muss man mit größeren Wurzeln und Steinen rechnen. Der Boden ist häufig nicht verfestigt. Stufen und flache Treppen sind zu erwarten. Oftmals kommen enge Kurven vor, die Steilheit beträgt passagenweise bis zu 70% bzw. 35°.

Die Hindernisse müssen durch Gewichtsverlagerung überwunden werden. Ständige Bremsbereitschaft und das Verlagern des Körperschwerpunktes sind notwendige Techniken, ebenso genaues Dosieren der Bremsen und ständige Körperspannung. Nur sehr geübte Fahrer können hier bergauf (uphill) fahren.

  • Wegbeschaffenheit: Untergrund meist nicht verfestigt, größere Wurzeln und Steine
  • Hindernisse: flache Absätze und Treppen
  • max. Gefälle: < 70%
  • Kurven: leichte Spitzkehren
  • Fahrtechnik: fortgeschrittene Fahrtechnik nötig
<70% S2 S2.jpg
mtb:scale=3 Verblockte Singletrails mit vielen größeren Felsbrocken und/oder Wurzelpassagen gehören zur Kategorie S3. Hohe Stufen, Spitzkehren und kniffelige Schrägfahrten kommen oft vor; entspannte Rollabschnitte werden selten. Häufig ist auch mit rutschigem Untergrund und losem Geröll zu rechnen, Steilheiten über 70% bzw. 35° sind keine Seltenheit.

Passagen, die den 3. Schwierigkeitsgrad aufweisen, erfordern noch keine Trial-Techniken. Aber sehr gute Bike-Beherrschung und ständige Konzentration sind Voraussetzung zum Bewältigen von S3. Exaktes Bremsen und sehr gute Balance sind notwendig. Nahezu unmöglich bergauf (uphill) zu fahren.

  • Wegbeschaffenheit: verblockt, viele große Wurzeln / Felsen — rutschiger Untergrund, loses Geröll
  • Hindernisse: hohe Absätze
  • max. Gefälle: >70%
  • Kurven: enge Spitzkehren
  • Fahrtechnik: sehr gute Bike-Beherrschung nötig
>70% S3 S3.jpg
mtb:scale=4 S4 beschreibt sehr steile und stark verblockte Singletrails mit großen Felsbrocken und/oder anspruchsvollen Wurzelpassagen, dazwischen häufig loses Geröll. Extreme Steilrampen, enge Spitzkehren und Stufen, bei denen das Kettenblatt unweigerlich aufsetzt, kommen im 4. Grad häufig vor.

Um im 4. Schwierigkeitsgrad zu fahren sind Trial-Techniken wie das Versetzen des Vorder- und Hinterrades (z. B. in den Spitzkehren) absolut notwendig, genauso wie perfekte Bremstechnik und Balance. Nur Extremfahrer und Ausnahmebiker können S4 bewältigen, selbst das Hinabtragen dieser Passagen ist häufig nicht ungefährlich. Nahezu unmöglich bergauf (uphill) zu fahren.

  • Wegbeschaffenheit: verblockt, viele große Wurzeln / Felsen — rutschiger Untergrund, loses Geröll
  • Hindernisse: Steilrampen, kaum fahrbare Absätze
  • max. Gefälle: >70%
  • Kurven: ösenartige Spitzkehren
  • Fahrtechnik: perfekte Bike-Beherrschung mit Trial-Techniken nötig,

wie das Versetzen des Hinterrades in Spitzkehren

>70% S4 S4.jpg
mtb:scale=5 Der Schwierigkeitsgrad S5 wird charakterisiert durch blockartiges Gelände mit Gegenanstiegen, Geröllfeldern und Erdrutschen, ösenartigen Spitzkehren, mehreren hohen, direkt aufeinanderfolgenden Absätzen und Hindernissen wie umgefallenen Bäumen — alles oft in extremer Steilheit. Wenn überhaupt ist wenig Auslauf bzw. Bremsweg vorhanden. Hindernisse müssen z. T. in Kombination bewältigt werden.

Nur eine Hand voll Freaks versucht Passagen im 5. Schwierigkeitsgrad zu bewältigen. Hindernisse müssen teilweise übersprungen werden. In Spitzkehren ist das Versetzen kaum noch möglich. Selbst das Tragen des Bikes wird hier fast unmöglich, da man sich beim Gehen festhalten oder gar klettern muss.

  • Wegbeschaffenheit: verblockt mit Gegenanstiegen / rutschiger Untergrund, loses Geröll / der Weg ist eher ein Wandersteig (Alpine hiking (>T4))
  • Hindernisse: Steilrampen, kaum fahrbare Absätze in Kombination
  • max. Gefälle: >70%
  • Kurven: ösenartige Spitzkehren mit Hindernissen
  • Fahrtechnik: exzellente Beherrschung spezieller Trial-Techniken nötig,

das Versetzen des Vorder- und Hinterrades ist nur eingeschränkt möglich

>70% S5 S5.jpg
mtb:scale=6 Der Schwierigkeitsgrad 6 auf einen Weg getagged, bedeutet, hier haben selbst Spezialisten keinen Spaß mehr. Dies betrifft Wege, die fast komplett, selbst für Trial-Fahrer, unpassierbar sind. Der Weg ist selbst für Profis mit dem MTB nicht mehr fahrbar. Steigungen >45° über längere Strecken.

Ist mtb:scale=6 an einem Node statt Weg getagged, so handelt es sich um eine Stelle, die evtl unter Hilfe von Spottern befahren werden kann und deutlich schwieriger als mtb:scale=5 ist. Ein Sturz ist hier jedoch möglicherweise tödlich und Spotten (das Platzieren von Freunden um den Fahrer aufzufangen oder zum Berg zu stoßen) eventuel nicht möglich.

  • Wegbeschaffenheit: Großteils nur noch kletterbar( Alpine hiking (>T5) )
  • Hindernisse: Absätze > 2 m, Leitern, Trittstufen, Kletterstellen bei denen man beide Hände braucht.
  • max. Gefälle: >100%
  • Kurven:
  • Fahrtechnik: hier reicht auch die beste Fahrtechnik nicht mehr.
>100%

mtb:scale:uphill=0-5

Für den Fall, dass man die Schwierigkeit bergauf zu fahren, genauer beschreiben möchte. Bitte nicht den zusätzlichen Schlüssel incline=* für die Richtung des Gefälles vergessen. Nur damit können Routing-Programme erkennen, ob es sich um einen Aufstieg (incline=up) oder Abstieg (incline=down)handelt.

Schlüssel Beschreibung Durchschnittliche Steigung Maximale Steigung Hindernisse
mtb:scale:uphill=0 Loser oder fester Boden. Guter Griff. Üblicherweise ein highway=track. Sogar unerfahrene Mountainbiker können hier einfach bergauf fahren. Autos mit ausreichener Bodenfreiheit können ohne Probleme hoch oder runter fahren. <10% <15% Keine
mtb:scale:uphill=1 Loser oder fester Boden. Guter Griff, so dass ein Durchdrehen der Räder, wenn man etwas vorsichtig ist (auch beim Fahren im Stehen), nicht vorkommt. Steiler Forstweg oder einfach zu fahrender Fußweg. <15% <20% Ein paar lose Hindernisse können auf dem Trail liegen aber können umfahren werden.
mtb:scale:uphill=2 Überwiegend stabil, unbefestigt, zum Teil ausgewaschen, runder Tritt und 'mäßiges' Balancegefühl notwendig. Mit guter Technik und 'mäßiger' Fitness sollte dies immer noch machbar sein. <20% <25% Faustgroße lose Steine, wurzliger oder steiniger Untergrund
mtb:scale:uphill=3 Unterschiedlicher Untergrund, enge Kurven, kleine Stufen, steinige Oberfläche, Erde oder Gras. Sehr gutes Balancegefühl und gleichmäßiger runder Tritt notwendig. Ohne sehr gute Fähigkeiten müssen Mountainbiker hier bergauf schieben. <25% <30% Faustgroße lose Steine, Wurzeln und Äste oder steiniger Untergrund.
mtb:scale:uphill=4 Der Weg ist sehr steil, oder in sehr schlechtem Zustand, um ihn bergauf zu fahren. Treppen, Baumstämme, Wurzeln und enge Kurven sind vorhanden. Sogar starke Mountainbiker müssen hier schieben oder ihr Rad für Teile des Weges tragen. <30% <40% Große lose Steine, große Äste entlang des Weges, steinige oder lose Oberfläche
mtb:scale:uphill=5 Der weg ist zu steil und/oder zu anspruchsvoll, um ihn bergauf zu befahren. Wir brauchen diese "Stufe" um anderen Mountainbikern kenntlich zu machen, dass sie an diesem Abschnitt des Weges ihr Rad schieben oder tragen müssen. - - -

Hinweise zur Verwendung der Skalen

Hinweise

  • "STS Aquivalent" bedeutet Gleichwertigkeit mit der deutschen Singletrail-Skala (STS Skala) v1.4 [1], auf welcher diese Skala hier basiert.

Auf dieser Seite findet sich ggf. eine deutlichere Beschreibung der Skala, mit mehr Photos (Einfach auf S0 bis S5 klicken in der obigen Tabelle um zu jedem Schwierigkeitsgrad eine detailiertere Beschreibung und mehr Bilder zu erhalten).

  • Die Beispiel Photos der STS Skala sind von http://www.singletrail-skala.de/ und dürfen weiterverwendet werden unter Berücksichtigung von cc-by-sa-2 oder cc-by-sa-3.
  • Wenn sie auf die "STS Aquivalent" Links klicken, werden sie weitergeleitet auf den jeweiligen Schweirigkeitsgrad zu www.singletrail-skala.de. Dort gibt es mehr Bilder für jede Schwierkeitsgradstufe um einen besseren visuellen Eindruck jeder Stufe zu bekommen.
  • mtb:scale beschreibt ausschließlich die fahrtechnischen Merkmale und Schwierigkeiten des Weges. Es sagt nichts über die rechtliche Situation aus. Für Wege mit expliziten verkehrssrechtlichen Verboten für Radfahrer/Mountainbiker ergänze bicycle=no. Für Wege mit impliziten Verboten (z.b. landesgesetzliche Regelungen) existiert noch kein eigener Schlüssel.

Verwendungsbeispiele

Wenn nur ein Kriterium zutrifft, ist schon die entsprechende STS-Stufe zu verwenden, es müssen nicht alle Kriterien gleichzeitig zutreffen. Bsp.:

  • Ein Weg mit dem Gefälle von 50% wird als mtb:scale=2 oder höher eingestuft. Zusätzlich wird mtb:scale:uphill=5 verwendet um jedem zu signalisieren, dass dieser Weg entsprechend steil ist.
  • Ein Weg mit eventuel loser Oberfläche, kleinen Wurzeln und Steinen in der Ebene ist mtb:scale=1 und nicht mtb:scale=0. mtb:scale:uphill muss nicht verwendet werden.
  • Ein Weg mit eventuel loser Oberfläche, kleinen Wurzeln und Steinen der eine durchschnittliches Gefälle von 25% besitzt ist mtb:scale=1 und mtb:scale:uphill=3. Dies ist ein gutes Beispiel für einen Weg, der sehr einfach bergab zu fahren ist, aber sehr schwer bergauf.

mtb:scale:imba=0-4

Siehe Key:mtb:scale:imba

Das "IMBA Trail Difficulty Rating System" soll für Bikeparks verwendet werden, u.a. für North-Shore. Es ist angepasst für MTB Trails mit künstlichen Hinernissen. Für "natürliche" Trails ist es sinnvoller, mtb:scale sowie mtb:scale:uphill zu verwenden.

Beispiele für das Rendering von mtb:scale mit Garmin Kartendaten

Map Legend Example Mapsource Rendering.png

Siehe auch