User:Supaplex030/Berliner Pumpen

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Berlin Pumpe 13.jpg
Straßenbrunnen L0020-Rosenfelder-Skandinavische (5).jpg

Die Berliner Straßenpumpen stellen aufgrund ihrer großen Zahl, prägenden Erscheinung und historischen Bedeutung eine Besonderheit sowohl unter den Berliner Stadtmöbeln als auch unter Brunnenobjekten im Allgemeinen dar. Die auch als Notwasserbrunnen oder Plumpen bezeichneten Straßenbrunnen sind nicht an das herkömmliche Trinkwassernetz angeschlossen, sondern fördern Wasser direkt aus dem Grundwasser. Sie können mechanisch mit (geringer) Muskelkraft betätigt werden. Aus den Erfahrungen der Berliner Geschichte werden sie daher auch heute noch zur Wasserversorgung im Katastrophenfall vorgehalten und gepflegt. Es ist explizit erwünscht, die Pumpen im Alltag zu benutzen, auch um das Vertrocknen oder Versanden des Grundwasserleiters unter der Pumpe zu verhindern. Den formellen hygienischen Ansprüchen an Trinkwasser genügt die Wasserqualität jedoch meist nicht; nicht nur deshalb unterscheiden sie sich daher grundsätzlich von den zunehmend auch in Berlin aufgestellten Trinkwasserbrunnen.

In Berlin gibt es etwa 2100 solcher Pumpen, von denen bisher etwa 800 in OSM verzeichnet sind (Stand 04/2018). Ausführliche Informationen zu den Berliner "Plumpen" werden in der Wikipedia zusammengetragen, wo sich auch nach Stadtbezirken unterteilte Übersichtslisten zu den einzelnen Pumpen im Aufbau befinden. Wer einen Brunnen kartiert oder "pflegt", sollte sich überlegen, diesen auch in der Wikipedia zu ergänzen, zu prüfen und fehlende Bilder für einzelne Brunnen beizutragen (siehe am Ende: "Weitere Informationen und Kartenabfragen").

Tagging

Die Pumpen werden an ihrem realen Standort mit einem einfachen Punkt und folgenden Eigenschaften getaggt:

Weitere Eigenschaften, die sich vor Ort ergeben, sollten nach Möglichkeit ergänzt werden:

Wert Beschreibung
ref=* Fast immer sind die Pumpen mit einer deutlich erkennbaren Nummer versehen, die bezirksweise/nach Ortsteil vergeben wird und sich daher regelmäßig wiederholen kann. Fehlt eine sichtbare Nummer am Brunnen, kann ref=none gesetzt werden. Einige Bezirke haben Listen aller Pumpen freigegeben, die zum Teil weitere oder anders geschriebene Nummern enthalten; diese (nicht auf den Pumpen stehenden) Nummern können mit official_ref=* aufgenommen werden.
drinking_water:legal=* Viele Pumpen sind mit einem Schild "Kein Trinkwasser" versehen (teilweise auch in anderen Sprachen, vor allem türkisch); das Wasser hier erfüllt nicht die formellen Standards für Trinkwasser, was mit drinking_water:legal=no vermerkt werden sollte.
drinking_water=* Unabhängig davon kann sich die Wasserqualität de facto dennoch zum trinken eignen (drinking_water=yes oder drinking_water=conditional) bzw. kann z.B. aufgrund von Verunreinigung offensichtlich nicht zum Trinken geeignet sein (drinking_water=no). Bei zwei Dritteln der Brunnen kann von Trinkwasserqualität ausgegangen werden.
pump:status=* Der Funktionsstatus der Pumpe, der durch Probepumpen erfasst werden kann:
  • pump:status=ok Die Pumpe kann betätigt werden und nach einer gewissen Zeit fließt Wasser (Vorschlag: Höchstens 20x pumpen. Achtung: Manche der modernen Bauformen sind frostgefährdet und werden teilweise im Winter abgedreht.)
  • pump:status=broken Auch nach längerem Pumpen fließt kein Wasser oder die Pumpe ist aus anderen, nicht weiter ausgeführten Gründen dauerhaft nicht funktionsfähig.
  • pump:status=missing_beam Es fehlt der Handschwengel zum pumpen; die Pumpe kann daher nicht betätigt werden.
  • pump:status=out_of_order Die Pumpe wurde (z.B. von einer Behörde bzw. der Senatsverwaltung) außer Betrieb gesetzt.
  • pump:status=locked Die Pumpe ist z.B. mit einer Kette verschlossen.
pump:style=* Die Bauform der Pumpe, die leicht zwischen

Nach Möglichkeit sollte eine feinere Unterscheidung nach den folgenden in Berlin verbreiteten spezifischen Bauformen vorgenommen werden, die sich an Hand ihrer Merkmale oft leicht unterscheiden lassen (zur Bestimmung siehe die Galerie unten):

colour=* Farbe der Pumpe. Die verbreitete und historische Farbe ist Chromoxidgrün, ein dunkler Grünton, und kann mit colour=green oder genauer mit colour=#35412E angegeben werden. Seltener sind graue (colour=gray) oder rote (colour=red) Lackierungen. Einige Schliephacke-Pumpen haben blaue und grüne Bestandteile (colour=green;blue) oder sind gänzlich gelb-orange gestrichen (colour=#FFAE42, siehe Beispiele unten).
image=* Ein Bild der Pumpe. Zahlreiche Bilder können bereits aus den Wikipedialisten eingebunden werden.
wikipedia=* Ein Link zur Wikipedialiste des Bezirks, in dem der Brunnen steht (zu den Bezirkslisten geht es am Ende der Berlin-Liste) oder, solange ein Bezirksartikel noch nicht vorhanden ist, zur Berlin-Liste selbst (wikipedia=de:Liste der Straßenbrunnen in Berlin).
check_date=* Das Datum, an dem der Brunnen in der kartierten Form zuletzt vor Ort verifiziert (und evtl. auf Funktionstüchtigkeit geprüft) wurde.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Tags, die sich nicht unbedingt aus der Erscheinung des Brunnens selbst ableiten lassen, sondern sich beispielsweise aus veröffentlichten Brunnenlisten der Bezirke oder der Denkmalliste ergeben:

Wert Beschreibung
construction_date=* Das Baujahr des Brunnens.
depth=* Brunnentiefe.
operator=Land/Bund Gibt an, wer finanziell für den Unterhalt des Brunnens aufkommt, wobei es nur Landes- und Bundesbrunnen gibt. Etwa die Hälfte der Berliner Brunnen werden vom Bund finanziert. Für den Unterhalt der Brunnen vor Ort sind unabhängig dessen die einzelnen Bezirke zuständig, auch z.B. für die Beprobung der Brunnen auf Wasserqualität. Möglicherweise kann der juristische Besitzer (owner=*) von Land oder Bund abweichen, z.B. bei Brunnen auf Privatgrundstücken. Nicht nur in solchen Fällen bietet sich auch ein Tagging von access=* an.
historic=heritage Für die Brunnen, die als Berliner Baudenkmäler gelten - verbunden mit heritage=4, heritage:operator=lda, lda:criteria=Baudenkmal sowie der Referenznummer aus der Denkmalliste (ref:lda=*) und dem entsprechenden Websiteeintrag für den Brunnen (heritage:website=*, abrufbar über die Denkmaldatenbank.
addr:full=*... ...für beschreibende Adressangaben, wie sie in den Bezirks- oder Denkmallisten aufgeführt sind.

Weitere mögliche Details (noch ohne Taggingschema/Umsetzung):

  • Die Unterarten der Bauformen (z.B. für Lauchhammer Typ I, II und III) könnten weiter spezifiziert werden
  • Form der Tränksteine vor dem Brunnen auf dem Straßenboden bzw. der Ablauf/ein entsprechendes Rost o.ä.
  • Der Flurabstand am Brunnenstandort bis zum Grundwasser. Ablesbar aus dem Berliner Umweltatlas (WMS) oder in den Wikipedia-Listen enthalten.
  • Ein zukünftiges Projekt wäre die Erstellung von 3D-Modellen für die grundlegenden Pumpentypen, die über 3dmr=* in OSM eingebunden werden können (Infos: (1), (2)).

Beispiele

Steglitz Paulsenstraße 22 Wasserpumpe.jpg
Berlin-Grunewald Humboldtstraße Wasserpumpe-18 June-2009 clip DSC01044.JPG
Steglitz Spinozastraße Wasserpumpe.jpg

Galerie zur Unterscheidung verschiedener Bauformen

Lauchhammer

Stark verzierter, meist denkmalgeschützter Bautyp (Ursprung 1890er Jahre) mit breiter gedrungener Form. Vor allem Fuß, Wasserauslauf (Fisch-, Drachen- oder Pelikankopf) und Abschluss der Pumpe sind mit auffälligen Schmuckelementen verziert. Der Fuß ist breiter und üblicherweise eher quadratisch.

Krause

Etwas schlankere, kannelierte Säule auf achteckigem, dickerem Fuß mit Ursprung in den 1920er Jahren. Auffällig ist vor allem der spitze Abschluss. Die Aufhängung des Handschwengels bzw. der Bereich unterhalb der "Krone" sind mit blumenartigen Ornamenten besonders verziert.

Wappenschildgehäuse

Erinnert etwas an die Lauchhammerform, die Verzierungen sind jedoch unauffälligerder und der Fuß achteckig. Auf Kopfhöhe befindet sich ein eingraviertes Wappen mit der Aufschrift "PG". Vor allem um den Bezirk Pankow verbreitete Form.

Schliephacke

Sehr charakteristische, eher kantige Form im Bauhausstil mit Ursprung in den späten 60er/70er Jahren. Der Wasserauslass ist hakenförmig ("J") und eignet sich zum Einhängen z.B. von Eimern. Auch als Rümmler-Pumpen bezeichnet. Werden zunehmend durch die Sechseckgehäuse ersetzt.

Sechseckgehäuse

Schmale, sechseckige Säule mit meist auffälliger Spitze; häufig mit den aktuellen Bezirkswappen geschmückt. Werden seit den 2010er Jahren errichtet, heben sich durch ihre historisierte, kannelierte Form jedoch von den glatten "modernen" Bauformen ab.

modern / Wolf

Glatte, unverzierte Bauform, wie sie seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg aufgestellt wurde. In Berlin in verschiedenen Varianten (ein- bis vierteilige Säulen) sehr weit verbreitet.

Sonstige

Kartierungsstand der Berliner Straßenbrunnen

Der folgende Kartierungsstand der Straßenbrunnen in Berlin beruht auf einer Abfrage aller Nodes, die mit man_made=water_well getaggt sind. Nur in wenigen Einzelfällen fallen darunter auch andere Brunnen, die nicht zu den Berliner Straßenbrunnen gehören. Es ist dennoch zur Zeit die beste Möglichkeit, einen Überblick über die Straßenbrunnen zu erhalten, da das Taggingschema zum Teil sehr uneinheitlich ist und viele Straßenbrunnen noch ausschließlich mit diesem Tag markiert sind.

Bezirk Insgesamt vorhandene Pumpen Vorhandene funktionsfähige Brunnen In OSM kartiert (Stand 04/18)
Charlottenburg-Wilmersdorf ? 106 139 in Overpass-Turbo öffnen
Friedrichshain-Kreuzberg ? 120 122 in Overpass-Turbo öffnen
Lichtenberg ? 75 41 in Overpass-Turbo öffnen
Marzahn-Hellersdorf ? 110 9 in Overpass-Turbo öffnen
Mitte ? 194 128 in Overpass-Turbo öffnen
Neukölln ? 118 103 in Overpass-Turbo öffnen
Pankow ? 104 38 in Overpass-Turbo öffnen
Reinickendorf ? 156 29 in Overpass-Turbo öffnen
Spandau ? 120 18 in Overpass-Turbo öffnen
Steglitz-Zehlendorf ? 39 82 in Overpass-Turbo öffnen
Tempelhof-Schöneberg ? 204 120 in Overpass-Turbo öffnen
Treptow-Köpenick ? 83 27 in Overpass-Turbo öffnen
Summe 2107 1429 856 in Overpass-Turbo öffnen

Weitere Informationen und Kartenabfragen

  • Die Plumpenkarte wird zwar nicht mehr aktualisiert, die Brunnen lassen sich jedoch auch in der Brunnen-Karte des selben Users separat anzeigen (inzwischen aber nur noch selten geupdatet?)
  • Datenbank-Abfragen:

Siehe auch